Konsekutivdolmetschen – die Stiefschwester des Simultandolmetschens?
Beim Konsekutivdolmetschen nehmen die Dolmetscher Notizen, während der Redner spricht. Diese Notizen helfen dabei, das Gesagte später wiederzugeben. So können Reden oder Teile von Reden von bis zu 10 Minuten Länge verdolmetscht werden. Als Englischdolmetscher in Köln werden wir zwar vor allem für simultane Verdolmetschungen gebucht, möchten das konsekutive Dolmetschen aber dennoch gern vorstellen.
Konsekutivdolmetschen wird von Zuhörern oft als weniger anspruchsvoll wahrgenommen. Es scheint fast wie die kleine Stiefschwester des so außergewöhnlichen Simultandolmetschens. Aber auch das Konsekutivdolmetschen kann durchaus extrem anstrengend und sehr anspruchsvoll sein. Die Dolmetscher müssen auch hier Multitasking betreiben: Die müssen das Gesagte hören, analysieren und so verschriftlichen, dass sie es später wieder abrufen können. Für Englischdolmetscher liegt eine besondere Herausforderung darin, dass viele Anwesende möglicherweise beide Sprachen beherrschen und dann gelangweilt sein könnten, wenn sie die Rede ein zweites Mal hören. Auch deshalb gilt es, den Inhalt möglichst zügig widerzugeben, ohne dabei Wesentliches auszulassen.
Konsek ist länger als Sim
Dadurch, dass das Konsekutivdolmetschen nicht gleichzeitig stattfindet, muss natürlich zusätzliche Zeit für die Verdolmetschung eingerechnet werden. Das passt nicht in jede Agenda und wird nicht von jedem Kunden gewünscht. Für Redner kann es außerdem angenehmer sein, wenn sie ihre Rede an einem Stück halten können, ohne für die Dolmetscher unterbrechen zu müssen. Auch deshalb werden heute immer häufiger Englischdolmetscher für eine Simultanverdolmetschung statt für konsekutives Dolmetschen gebucht.
Veranstaltungen können dadurch im geplanten Zeitrahmen durchgeführt werden. Dafür aber müssen andere wichtige Dinge berücksichtigt werden, wie beispielsweise die richtigen technischen Hilfsmittel: Simultandolmetscher arbeiten aus einer schalldichten Kabine heraus, hören den Rednerton direkt auf den Ohren und sprechen selbst in ein Mikrofon, damit die Teilnehmer der Veranstaltung auf entsprechenden Empfängern die Verdolmetschung verfolgen können.
Hört sich kompliziert an? Ist es nicht! Wir beraten Sie gern und finden die Lösung, die sich für Ihre Veranstaltung am besten eignet.
Weiterbildung im Bereich Dolmetschen und Übersetzen
Professionelle Dolmetscher sollten auf Weiterbildung im Dolmetschen und Übersetzen Wert legen. Sie haben ihr Handwerk zunächst in einem konsekutiven Bachelor- und Masterstudiengang erlernt. Üblich ist es, im Bachelor mit dem Übersetzungsstudium zu beginnen und dann für das Masterstudium zu entscheiden, ob man sich fachlich im Bereich Übersetzen weiter spezialisieren möchte oder den Master im Konferenzdolmetschen wählt. Dennoch sollte auch nach dem mehrjährigen Studium für Übersetzer und Dolmetscher nicht Schluss sein.
Sprache lebt, entwickelt sich kontinuierlich weiter, verändert sich. Was einmal gelernt wurde, bleibt nicht für immer richtig. Dolmetscher und Übersetzer sollten die sprachlichen Feinheiten in all ihren Arbeitssprachen kennen, sich mit neu aufkommenden Redewendungen, Umgangssprache und unterschiedlichen Akzenten auseinandersetzen. Dies gilt sowohl für die Arbeitssprachen des Dolmetschers als auch für die eigene Muttersprache.
Auch die eigene Arbeit sollte man immer wieder hinterfragen. Gerade beim Dolmetschen kann es sonst vorkommen, dass sich gewisse kleine Eigenheiten einschleichen, die für Zuhörer unangenehm sein können. Um das zu vermeiden, sollte der Dolmetscher seine Arbeit auch nach Ende des Studiums von Kollegen und Kolleginnen anhören und „bewerten“ lassen. Konstruktive Kritik kann helfen, die eigene Leistung in einem anderen Licht zu sehen und neu zu bewerten.
Regelmäßige Weiterbildungen im Dolmetschen und Übersetzen
Die Konferenzdolmetscher Köln legen deshalb viel Wert darauf, regelmäßig an Fortbildungen teilzunehmen. Besonders empfehlenswert für die Weiterbildung im Dolmetschen haben sich unter anderem die Wise Interpreting Workshops in Valencia und Brüssel erwiesen. Hier kommt man mit Kollegen und Kolleginnen aus der gesamten Europäischen Union – und teils sogar darüber hinaus – zusammen, um sich gegenseitig Feedback zu Dolmetschleistungen zu geben. Besonders schön ist, dass alle Teilnehmer des Workshops in unterschiedliche Rollen schlüpfen und in der gemeinsamen Woche nicht nur als Dolmetscher, sondern auch als Redner und als Prüfer fungieren. So lässt sich konstruktive Kritik leichter formulieren, annehmen und nachvollziehen.
Auch Sprachkurse sind eine sehr gute Möglichkeit, sich immer wieder weiterzubilden. Insbesondere Kurse, die auf besonders fachliche Themen ausgerichtet sind, können Übersetzer und Dolmetscher weiterbringen. Die Kurse sollten bestenfalls im Ausland stattfinden, sodass man wirklich noch einmal ganz neu eintauchen kann in die Fremdsprache und mit einem neuen Gefühl für sprachliche Feinheiten zurück an den Arbeitsplatz kommt.
Sinnvolle Weiterbildungsmöglichkeiten für Dolmetscher lassen sich auch im VKD Kurier sowie auf den Fortbildungsseiten des BDÜ finden und buchen.
Simultandolmetschen wird im Alltag auch oft als Simultanübersetzung bezeichnet. Dabei ist Dolmetschen etwas anderes, als Übersetzen. Worin genau der Unterschied besteht, lässt sich hier nachlesen. Wenn ich sage, dass ich als Simultandolmetscherin arbeite, sehe ich sehr unterschiedliche Reaktionen. Manche Menschen sind sehr beeindruckt von meinem Beruf, verstehen nicht, wie man gleichzeitig zuhören und sprechen kann und halten meinen Beruf für eine Kunst. Andere sind der Meinung, dass ich ja sowieso nur das sage, was der Redner sagt und es dazu nicht viel braucht.
Meiner Meinung nach ist das Simultandolmetschen weder eine extrem hohe Kunst noch ein einfaches Nachplappern des Gesagten. Es ist ein Handwerk. Ein anstrengendes Handwerk noch dazu. Der Simultandolmetscher muss über einen langen Zeitraum sehr konzentriert sein. Er muss mögliche Hintergrundgeräusche ausbleden. Dabei hilft eine schalldichte Kabine. Damit die Konzentration aufrecht erhalten werden kann, arbeiten Simultandolmetscher immer im Team. Pro zu übersetzender Sprache gibt es also zwei Dolmetscher. Dadurch können die Simultandolmetscher sich immer wieder abwechseln, gegenseitig unterstützen und dadurch eine gute Verdolmetschung gewährleisten.
Der Simultandolmetscher – ein wandelndes Wörterbuch?
Selbstverständlich geht es beim Simultandolmetschen nicht nur um die stupide Wiedergabe von Wörtern. Würden wir so arbeiten, käme häufig ein Denglisch heraus, wie man es beispielsweise von Bahnansagen kennt. Da unser Qualitätsanspruch aber hoch ist, wollen wir uns idiomatisch ausdrücken – sowohl in der Muttersprache als auch in der Fremdsprache. Simultandolmetscher müssen also nicht nur die einzelnen Wörter übertragen. Wir müssen verstehen, was der Redner mitteilen will. Wir müssen seine Aussage in eine sinnvolle, grammatisch und inhaltlich korrekte Aussage in der Zielsprache umwandeln. Und dabei müssen wir kontinuierlich mitverfolgen, was der Redner sagt. Unsere Aussagen sollten dabei etwa so lang sein, wie die des Redners, um nicht durch Bandwurmsätze Gefahr zu laufen, viel zu weit hinterherzuhängen. Denn das würde bedeuten, dass wir vermutlich viele wichtige Informationen verlieren oder überhören.
Wie man sich, seine Gedanken und sein Sprechtempo koordiniert, lernt man im Studium. Schnelle Redner, langsame Redner. Redner, die ablesen. Redner, die frei sprechen. Redner, die ihre Sätze nicht beenden oder Redner, die besonders eloquent sind. All diese unterschiedlichen Anforderungen werden schon im Studium „durchgespielt“. Man erlernt Strategien zum sinnvollen Kürzen von langen Sätzen. Strategien zum Aufteilen von Schachtelsätzen. Strategien für eine Atmung, die für den Zuhörer angenehm ist. Strategien zur Unterdrückung von Störlauten, die die Stimme bei Anstrengung fast automatisch macht. Das Simultandolmetschen ist ein Handwerk, kein Hexenwerk. Es ist aber auch kein Kinderspiel, das jeder, der zwei Sprachen spricht, mitspielen kann. Es wird erlernt. Es erfordert jahrelange Anstrengung, Mühen und viel Arbeit – auch über das Studium hinaus. Fortbildungen sind deshalb für jeden Simultandolmetscher auch nach dem Studium sehr wichtig.
Oft wird das Dolmetschen (simultan und konsekutiv) mit dem Übersetzen verwechselt. Dabei sind Dolmetschen und Übersetzen eigentlich zwei ganz unterschiedliche Berufe, mit unterschiedlichen Anforderungen und unterschiedlichen Ausbildungen. Gemeinsam haben sie, dass weder der eine noch der andere Beruf in Deutschland geschützt ist. Das bedeutet, dass theoretisch jeder sich Dolmetscher oder Übersetzer nennen kann. Das ist insofern problematisch, als dass leider manche Dienstleister eine Leistungen anbieten, die sie gar nicht erlernt haben.
Unter Dolmetschen, simultan und konsekutiv gleichermaßen, versteht man die mündliche Übertragung des gesprochenen Wortes in eine andere Sprache. Das kann die Fremdsprache oder die Muttersprache sein. Von übersetzen hingegen spricht man, wenn ein Text, also ein schriftliches Dokument jeglicher Art, von einer in die andere Sprache übertragen wird.
Warum sind diese Berufe so unterschiedlich?
Bei beidem überträgt man eine Sprache in eine andere – was ist denn jetzt daran so unterschiedlich, mögen Sie fragen. Das Dolmetschen stellt eine andere Tätigkeit dar, als das Übersetzen. Beim Dolmetschen ist der Dolmetscher meistens beim Kunden vor Ort. Oft überträgt er das Gesagte zeitgleich, beziehungsweise mit sehr wenig Abstand, in die andere Sprache. Es handelt sich dann ums Simultandolmetschen. Andere Dolmetschmodi sind das Konsekutiv,-, Verhandlungs- und das Flüsterdolmetschen. Da der Simultandolmetscher an das Tempo des Redners gebunden ist, bleibt ihm nicht die Zeit, Wörter nachzuschlagen, Denkpausen einzulegen oder dreimal über die schönste Formulierung nachzudenken. Das hingegen kann der Übersetzer. Beim Dolmetschen geht es deshalb darum, sich möglichst gut und eingehend auf ein Thema vorzubereiten. Das bedeutet, die Fachterminologie am Tag des Einsatzes verinnerlicht zu haben und wichtige Strategien zu kennen. Diese helfen, wenn der Redner viel zu schnell oder viel zu langsam spricht. Der Dolmetscher muss viele Aufgaben gleichzeitig meistern: Er muss zuhören, mitdenken, umdenken, sprechen und sich selbst überprüfen, damit das Gesagte Sinn ergibt, nicht von dem abweicht, was der Redner sagt und alle wichtigen Informationen enthält.
Ein anstrengender Beruf
Da das Dolmetschen – simultan und konsekutiv – sehr anstrengend werden kann, wenn man über einen langen Zeitraum arbeitet, werden Dolmetscher fast ausschließlich im Team beauftragt. Nach rund 30 Minuten ermüdet das Gehirn langsam, der Dolmetscher wird in der Folge möglicherweise unaufmerksamer. Er schaltet dann weniger schnell und macht möglicherweise Fehler. Um das zu verhindern, wechselt sich das Dolmetscherteam im 30-Minuten-Takt ab. Wer nicht spricht, unterstützt seinen Teamkollegen, falls Zahlen, Eigennamen oder besondere Fachbegriffe auftauchen. Diese Teamarbeit ist der Schlüssel zu einer guten Verdolmetschung. Achten Sie deshalb darauf, dass Ihr Sprachdienstleister darauf besteht, zu Zweit zu erscheinen. Das ist ein Qualitätsmerkmal!
Die B-Sprache der Simultandolmetscher ist die Fremdsprache, die er oder sie am besten beherrscht. Wichtig ist, dass die Sprache aktiv beherrscht wird, also fehlerfrei und fließend gesprochen wird. Außerdem sollte der Dolmetscher in dieser Sprache über ein sehr breites Vokabular verfügen. Bei zweisprachig aufgewachsenen Simultandolmetschern handelt es sich bei der B-Sprache oft um die zweite Muttersprache.
Bevor das Studium beginnt, sollte man bereits sehr gute Kenntnisse der B-Sprache vorweisen können. Ein oder mehrere Auslandsaufenthalte in einem Land seiner B-Sprache sind durchaus ratsam. Einige Institute deutscher Universitäten schreiben dies sogar vor oder fordern zumindest einen Nachweis über ausreichende Sprachkenntnisse vor Beginn des Studiums.
Simultandolmetscher sprechen fast gleichzeitig mit dem Redner. Man überträgt das Gesagte während man zuhört. Es ist daher umso wichtiger, dass die Sprachkenntnisse wirklich fundiert sind. Beim simultanen Dolmetschen bleibt nämlich keine Zeit für Rückfragen. Wörter, Sätze oder Passagen, die nicht verstanden werden, sind innerhalb von wenigen Sekunden verloren. Es ist daher wichtig, die Sprache gut zu verstehen. Aber auch das aktive Beherrschen ist gefragt. Denn nur, wenn der Simultandolmetscher ein breit gefächertes Vokabular hat, kann er mit ganz unterschiedlichen Themen auch unter Stress umgehen. Beim Dolmetschen muss man sich immerhin dem Tempo des Redners ganz automatisch anpassen und hat nicht viel Zeit, die passenden Worte zu finden. Je mehr Worte man also aufgrund des guten Vokabulars abrufen kann, desto weniger Zeit geht verloren.
Natürlich können auch Simultandolmetscher nicht in allen Bereichen Expertenwissen haben. Aber sie können es sich aneignen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass wir uns sehr genau auf die jeweilige Veranstaltung vorbereiten. Am effektivsten ist eine solche Vorbereitung natürlich, wenn wir vom Kunden entsprechendes Material zur Veranstaltung erhalten. Aber auch falls das nicht möglich ist, bereiten sich Dolmetscher grundsätzlich auf das Thema und die zu erwartende Terminologie vor. So sind dann auch fachlich komplexe Themen dolmetschbar.
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