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Simultandolmetschen

Posted on 22. Juli 2019 by in Allgemein, Dolmetschen, Dolmetscher, Dolmetscherin with no comments

Simultandolmetschen

– Kunst oder Nachplappern?

Simultandolmetschen wird im Alltag auch oft als Simultanübersetzung bezeichnet. Dabei ist Dolmetschen etwas anderes, als Übersetzen. Worin genau der Unterschied besteht, lässt sich hier nachlesen. Wenn ich sage, dass ich als Simultandolmetscherin arbeite, sehe ich sehr unterschiedliche Reaktionen. Manche Menschen sind sehr beeindruckt von meinem Beruf, verstehen nicht, wie man gleichzeitig zuhören und sprechen kann und halten meinen Beruf für eine Kunst. Andere sind der Meinung, dass ich ja sowieso nur das sage, was der Redner sagt und es dazu nicht viel braucht.

Meiner Meinung nach ist das Simultandolmetschen weder eine extrem hohe Kunst noch ein einfaches Nachplappern des Gesagten. Es ist ein Handwerk. Ein anstrengendes Handwerk noch dazu. Der Simultandolmetscher muss über einen langen Zeitraum sehr konzentriert sein. Er muss mögliche Hintergrundgeräusche ausbleden. Dabei hilft eine schalldichte Kabine. Damit die Konzentration aufrecht erhalten werden kann, arbeiten Simultandolmetscher immer im Team. Pro zu übersetzender Sprache gibt es also zwei Dolmetscher. Dadurch können die Simultandolmetscher sich immer wieder abwechseln, gegenseitig unterstützen und dadurch eine gute Verdolmetschung gewährleisten.

 

Der Simultandolmetscher – ein wandelndes Wörterbuch?

Selbstverständlich geht es beim Simultandolmetschen nicht nur um die stupide Wiedergabe von Wörtern. Würden wir so arbeiten, käme häufig ein Denglisch heraus, wie man es beispielsweise von Bahnansagen kennt. Da unser Qualitätsanspruch aber hoch ist, wollen wir uns idiomatisch ausdrücken – sowohl in der Muttersprache als auch in der Fremdsprache. Simultandolmetscher müssen also nicht nur die einzelnen Wörter übertragen. Wir müssen verstehen, was der Redner mitteilen will. Wir müssen seine Aussage in eine sinnvolle, grammatisch und inhaltlich korrekte Aussage in der Zielsprache umwandeln. Und dabei müssen wir kontinuierlich mitverfolgen, was der Redner sagt. Unsere Aussagen sollten dabei etwa so lang sein, wie die des Redners, um nicht durch Bandwurmsätze Gefahr zu laufen, viel zu weit hinterherzuhängen. Denn das würde bedeuten, dass wir vermutlich viele wichtige Informationen verlieren oder überhören.

Wie man sich, seine Gedanken und sein Sprechtempo koordiniert, lernt man im Studium. Schnelle Redner, langsame Redner. Redner, die ablesen. Redner, die frei sprechen. Redner, die ihre Sätze nicht beenden oder Redner, die besonders eloquent sind. All diese unterschiedlichen Anforderungen werden schon im Studium „durchgespielt“. Man erlernt Strategien zum sinnvollen Kürzen von langen Sätzen. Strategien zum Aufteilen von Schachtelsätzen. Strategien für eine Atmung, die für den Zuhörer angenehm ist. Strategien zur Unterdrückung von Störlauten, die die Stimme bei Anstrengung fast automatisch macht. Das Simultandolmetschen ist ein Handwerk, kein Hexenwerk. Es ist aber auch kein Kinderspiel, das jeder, der zwei Sprachen spricht, mitspielen kann. Es wird erlernt. Es erfordert jahrelange Anstrengung, Mühen und viel Arbeit – auch über das Studium hinaus. Fortbildungen sind deshalb für jeden Simultandolmetscher auch nach dem Studium sehr wichtig.

Dolmetschen | Simultan und konsekutiv |

Posted on 19. Juli 2019 by in Allgemein, Dolmetschen, Dolmetscher, Dolmetscherin with no comments

Dolmetschen – Was ist das eigentlich?

Oft wird das Dolmetschen (simultan und konsekutiv) mit dem Übersetzen verwechselt. Dabei sind Dolmetschen und Übersetzen eigentlich zwei ganz unterschiedliche Berufe, mit unterschiedlichen Anforderungen und unterschiedlichen Ausbildungen. Gemeinsam haben sie, dass weder der eine noch der andere Beruf in Deutschland geschützt ist. Das bedeutet, dass theoretisch jeder sich Dolmetscher oder Übersetzer nennen kann. Das ist insofern problematisch, als dass leider manche Dienstleister eine Leistungen anbieten, die sie gar nicht erlernt haben.

Unter Dolmetschen, simultan und konsekutiv gleichermaßen, versteht man die mündliche Übertragung des gesprochenen Wortes in eine andere Sprache. Das kann die Fremdsprache oder die Muttersprache sein. Von übersetzen hingegen spricht man, wenn ein Text, also ein schriftliches Dokument jeglicher Art, von einer in die andere Sprache übertragen wird.

 

Warum sind diese Berufe so unterschiedlich?

Bei beidem überträgt man eine Sprache in eine andere – was ist denn jetzt daran so unterschiedlich, mögen Sie fragen. Das Simultandolmetscher im EinsatzDolmetschen stellt eine andere Tätigkeit dar, als das Übersetzen. Beim Dolmetschen ist der Dolmetscher meistens beim Kunden vor Ort. Oft überträgt er das Gesagte zeitgleich, beziehungsweise mit sehr wenig Abstand, in die andere Sprache. Es handelt sich dann ums Simultandolmetschen. Andere Dolmetschmodi sind das Konsekutiv,-, Verhandlungs- und das Flüsterdolmetschen. Da der Simultandolmetscher an das Tempo des Redners gebunden ist, bleibt ihm nicht die Zeit, Wörter nachzuschlagen, Denkpausen einzulegen oder dreimal über die schönste Formulierung nachzudenken. Das hingegen kann der Übersetzer. Beim Dolmetschen geht es deshalb darum, sich möglichst gut und eingehend auf ein Thema vorzubereiten. Das bedeutet, die Fachterminologie am Tag des Einsatzes verinnerlicht zu haben und wichtige Strategien zu kennen. Diese helfen, wenn der Redner viel zu schnell oder viel zu langsam spricht. Der Dolmetscher muss viele Aufgaben gleichzeitig meistern: Er muss zuhören, mitdenken, umdenken, sprechen und sich selbst überprüfen, damit das Gesagte Sinn ergibt, nicht von dem abweicht, was der Redner sagt und alle wichtigen Informationen enthält.

 

Ein anstrengender Beruf

Da das Dolmetschen – simultan und konsekutiv – sehr anstrengend werden kann, wenn man über einen langen Zeitraum arbeitet, werden Dolmetscher fast ausschließlich im Team beauftragt. Nach rund 30 Minuten ermüdet das Gehirn langsam, der Dolmetscher wird in der Folge möglicherweise unaufmerksamer. Er schaltet dann weniger schnell und macht möglicherweise Fehler. Um das zu verhindern, wechselt sich das Dolmetscherteam im 30-Minuten-Takt ab. Wer nicht spricht, unterstützt seinen Teamkollegen, falls Zahlen, Eigennamen oder besondere Fachbegriffe auftauchen. Diese Teamarbeit ist der Schlüssel zu einer guten Verdolmetschung. Achten Sie deshalb darauf, dass Ihr Sprachdienstleister darauf besteht, zu Zweit zu erscheinen. Das ist ein Qualitätsmerkmal!

 

C-Sprache

Posted on 18. Juli 2019 by in Allgemein, Dolmetschen, Dolmetscherin with no comments

Die C-Sprache der Dolmetscherin

Die C-Sprache einer Dolmetscherin oder eines Dolmetschers ist die Sprache, die er oder sie nur passiv anwendet. Die Dolmetscherin Dolmetscherin bei der Vorbereitungdolmetscht also aus dieser Sprache in die jeweilige Muttersprache, nicht aber umgekehrt. Die Dolmetscherin muss ihre C-Sprache sehr gut verstehen – auch diese Sprachkenntnisse müssen also ausreichend vorhanden sein, obwohl es sich um eine passive Arbeitssprache handelt. Im Studium vertieft man die bereits vorhandenen Sprachkenntnisse. Der Wortschatz wird dabei erweitert, indem man ganz unterschiedliche fachliche Themen behandelt. Der Master Konferenzdolmetschen bereitet die Studenten außerdem darauf vor, sich schnell ein neues, möglicherweise unbekanntes Themengebiet aneignen zu können. Dies ist wichtig, damit sie im Berufsleben in der Lage sind, neue Fachgebiete zu erarbeiten, sich gezielt auf den Einsatz beim Kunden vorzubereiten und dadurch gute Arbeit zu leisten.

Die EU-Institutionen

Zum Einsatz kommen C-Sprachen insbesondere bei Institutionen, wo das Muttersprachenprinzip gilt. Dies ist – bis auf einige Ausnahmen – beispielsweise im EU-Parlament oder der Kommission üblich. Die Dolmetscherinnen dort sprechen viele verschiedene Sprachen. Sie fügen auch regelmäßig neue Sprachen hinzu, die sie durch Kurse, Selbststudium und Auslandsaufenthalte erlernen, dolmetschen aber immer nur aus diesen Sprachen in ihre Muttersprache und nie in die C-Sprache.

Wenn also eine Dolmetscherin benötigt wird, die beispielsweise ins Französische und aus dem Französischen arbeiten kann, sollte darauf geachtet werden, dass entweder ihre Muttersprache oder ihre B-Sprache Französisch ist. Hat sie Französisch als C-Sprache angegeben, kommt sie für den Auftrag leider nicht infrage.

Wie finden Sie eine Dolmetscherin?

Auf den Seiten des Verbands für Konferenzdolmetscher (VKD im BDÜ) können Sie geeignete Ansprechpartner für unterschiedliche Sprachkombinationen und – anforderungen finden. Gerne stehen auch wir Ihnen bei der Auswahl der richtigen Dolmetscherin oder des Dolmetschers für Ihre Veranstaltung zur Verfügung. Durch unser breites Netzwerk an Kollegen und Kolleginnen finden wir sicher jemanden, der die sprachlichen Herausforderungen für Sie meistert. Wir tragen gerne zum Gelingen Ihres Events bei. Sprechen Sie uns einfach an, gemeinsam finden wir eine Lösung!

B-Sprache

Posted on 8. April 2019 by in Dolmetschen, Dolmetscher, Dolmetscherin with no comments

Die B-Sprache der Simultandolmetscher

Die B-Sprache der Simultandolmetscher ist die Fremdsprache, die er oder sie am besten beherrscht. Wichtig ist, dass die Sprache aktiv beherrscht wird, also fehlerfrei und fließend gesprochen wird. Außerdem sollte der Dolmetscher in dieser Sprache über ein sehr breites Vokabular verfügen. Bei zweisprachig aufgewachsenen Simultandolmetschern handelt es sich bei der B-Sprache oft um die zweite Muttersprache.

Bevor das Studium beginnt, sollte man bereits sehr gute Kenntnisse der B-Sprache vorweisen können. Ein oder mehrere Auslandsaufenthalte in einem Land seiner B-Sprache sind durchaus ratsam. Einige Institute deutscher Universitäten schreiben dies sogar vor oder fordern zumindest einen Nachweis über ausreichende Sprachkenntnisse vor Beginn des Studiums.

Simultandolmetscher sprechen fast gleichzeitig mit dem Redner. Man überträgt das Gesagte während man zuhört. Es ist daher umso wichtiger, dass die Sprachkenntnisse wirklich fundiert sind. Beim simultanen Dolmetschen bleibt nämlich keine Zeit für Rückfragen. Wörter, Sätze oder Passagen, die nicht verstanden werden, sind innerhalb von wenigen Sekunden verloren. Es ist daher wichtig, die Sprache gut zu verstehen. Aber auch das aktive Beherrschen ist gefragt. Denn nur, wenn der Simultandolmetscher ein breit gefächertes Vokabular hat, kann er mit ganz unterschiedlichen Themen auch unter Stress umgehen. Beim Dolmetschen muss man sich immerhin dem Tempo des Redners ganz automatisch anpassen und hat nicht viel Zeit, die passenden Worte zu finden. Je mehr Worte man also aufgrund des guten Vokabulars abrufen kann, desto weniger Zeit geht verloren.

Natürlich können auch Simultandolmetscher nicht in allen Bereichen Expertenwissen haben. Aber sie können es sich aneignen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass wir uns sehr genau auf die jeweilige Veranstaltung vorbereiten. Am effektivsten ist eine solche Vorbereitung natürlich, wenn wir vom Kunden entsprechendes Material zur Veranstaltung erhalten. Aber auch falls das nicht möglich ist, bereiten sich Dolmetscher grundsätzlich auf das Thema und die zu erwartende Terminologie vor. So sind dann auch fachlich komplexe Themen dolmetschbar.